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Hobbyfunkanwendungen
>> Amateurfunk(−dienst) <<


In diesem Bereich stellen wir euch den Amateurfunk(−dienst) vor. Hierfür wird der relevante Eintrag von Wikipedia herangezogen.




"Der Amateurfunkdienst (kurz: Amateurfunk; englisch amateur service oder ugs.ham radio) ist im Sinne der Internationalen Fernmeldeunion ein von Amateuren ausgeübter globaler Dienst (englisch service) mit den Selbstzwecken:
− Selbststudium der Funktechnik,
− Kommunikation untereinander
− technische Untersuchungen
Daneben gibt es für denselben Personenkreis einen zweiten Funkdienst der Stationen an Bord von Amateurfunksatelliten oder von Raumstationen nutzt. Funkamateure sind nach einem Zulassungsverfahren berechtigte Personen, die Funktechnik aus rein persönlicher Neigung nur als Hobby betreiben und nicht aus finanziellem Interesse. Nur in Notfällen und bei Katastrophen dürfen auch Nachrichten von und an Drittparteien übermittelt werden. Die Regelungen der ITU berühren ausdrücklich keine politischen Aspekte wie die Meinungsfreiheit oder die Souveränität der Mitgliedsstaaten. Amateurfunk dient somit nicht der Völkerverständigung sondern ist ausdrücklich auf persönliche Interessen wie z. B. Weiterbildung, Verständigung der Funkamateure untereinander und der Befriedigung der Sammelleidenschaft beschränkt.

Midland GB1
YAESU FTDX9000D


Regelungen rund um den Amateurfunkdienst
Als geprüfter Funkamateur erhält man viele Rechte, unterliegt aber bei seinen Versuchen und seinem Funkbetrieb den umfangreichen Regelungen im Amateurfunkdienst. Diese Rechte wurden in vielen Ländern in einem eigenständigen Amateurfunkgesetz festgelegt, welche immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Am deutlichsten werden die stetigen Änderungen in der Geschichte der deutschen Amateurfunkverordnung. Beispielsweise ist das Ablegen einer Morse-Prüfung zur Erlaubnis auf Kurzwelle zu senden seit dem 15. August 2003 in Deutschland nicht mehr erforderlich. Den internationalen Rahmen gibt die Vollzugsordnung für den Funkdienst (Österreich und Deutschland: VO Funk, Schweiz: Radioreglement) der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) vor. Dort wird der Amateurfunkdienst wie folgt definiert:

1.56 amateur service: A radiocommunication service for the purpose of selftraining, intercommunication and technical investigations carried out by amateurs, that is, by duly authorized persons interested in radio technique solely with a personal aim and without pecuniary interest.
1.57 amateur−satellite service: A radiocommunication service using space stations on earth satellites for the same purposes as those of the amateur service.


Mit dem Ablegen einer Prüfung beim jeweiligen Landesverband erhält der Funkamateur die Lizenz zum Amateurfunken und einen Stationsnamen (auch: Rufzeichen, Stationscode, QRA). Aus seinem Präfix ist in der Regel zumindest die Zuordnung zu einem Staat erkennbar. [...] Eine Lizenz kann auf verschiedene Gebiete des Amateurfunks (Frequenzen, Betriebsmodus, Inland) eingeschränkt sein. Wer die Grenzen erlaubter und persönlich lizenzierter Funkverfahren überschreitet, betreibt Schwarzfunk, wer gänzlich ohne Lizenz − in Bereichen die eine solche erfordert − funkt gilt als Schwarzfunker.
Der Besitz eines Amateurfunkgeräts und der Betrieb rein zum Abhören, also ohne selbst Signale auszusenden, ist jedoch nicht reglementiert.

Midland GB1
ICOM IC−7851


Jedermannfunk [vgl. CB−Funk, PMR und Freenet] für Senden und Empfangen von Sprache steht hingegen jedem frei, genauso wie Fernsteuerung, Datenübertragung bis Drahtlosmikrofon, Schnurlos− und Mobiltelefonie mit Geräten deren Konformität Hersteller und Händler gewährleisten müssen. Nutzern ist die (funkseitige) Änderung der Geräte nicht erlaubt. Regulierungen ändern sich insbesondere durch neuartige Funkverfahren und Neuaufteilung des Frequenzspektrums auf Anwendungen. Für Rundfunk, Betriebsfunk oder Behördenfunk gelten andere Regelungen bis hin zu Gebührenpflicht und Abhörverbot.

Das Hobby Amateurfunk
Amateurfunk ist ein sehr vielfältiges Hobby.

− Fokussierung auf die eigentliche Funkverbindung, das Gespräch mit anderen Funkamateuren auf der ganzen Welt.
− Technikinteressierte bauen kleinere oder größere Teile ihrer Funkanlage selbst. Bau, Test und Weiterentwicklung der Geräte sind hier der wichtigste Aspekt.
− Hochleistungssportler nehmen an Wettbewerben der unterschiedlichsten Art teil, etwa Contests oder Peilwettbewerben.

&Uml;ber spezialisierte Händler ist eine Vielzahl an Amateurfunkgeräten verfügbar. Die dort verwendete Technik ist häufig sehr kompliziert. Selbst das Modifizieren dieser Geräte stößt schnell an Grenzen. Damit sich Funkamateure leichter mit der einschlägigen Technik auseinandersetzen können, bieten verschiedene Firmen und Funkamateure Bausätze an. Dieser Weg erspart die teilweise schwierige Bauteilbeschaffung und erleichtert mit den zugehörigen Unterlagen Aufbau, Erweiterung und Modifikation. [...] Die funktionstüchtige Zusammenstellung von Funkgerät, Antenne und messtechnischem Zubehör nennt man Amateurfunkstelle oder in der Amateurfunkwelt auch Rig (engl. Anlage). Die Räumlichkeit, in der diese Geräte aufgestellt bzw. betrieben werden, wird als Shack bezeichnet (engl. Bude, Hütte). Den Funkamateuren stehen [im Gegensatz zu den Jedermannfunkanwendern] verschiedene Frequenzbereiche, die sogenannten Amateurbänder, zwischen 135 kHz und 250 GHz im Langwellen−, Mittelwellen−, Kurz− und Ultrakurzwellen bis hinauf in den Gigahertz−Bereich zur Verfügung. Auch im optischen Bereich und im Bereich der Terahertzstrahlung sind Funkamateure aktiv und insbesondere in diesem Bereich auch aktiv an der Forschung beteiligt.

Alle Funkamateure haben einen gemeinsamen Verhaltenskodex, den so genannten Ham Spirit, exemplarischer ist der vom US−amerikanischen Verband ARRL zu Beginn des 20. Jahrhunderts publizierte Text. Wegen der besonders zu Morse−Zeiten eher langsamen Übertragung hat sich eine ausgeprägte Kultur der Abkürzungen entwickelt. Die Abkürzungen stammen durchweg aus dem englischen Sprachraum und sind weltweit gültig. Beispielsweise steht OM (von old man) für einen männlichen Funkamateur sowie YL (von young lady) für eine Funkamateurin.[...]

Midland GB1
Kennwood TS-570D


Modulationsarten, Betriebsarten und Übertragungsarten
Es kommen traditionelle Modulationsarten und Betriebsarten wie Telegrafie und Telefonie genauso zum Einsatz, wie Funkfernschreiben und moderne digitale Übertragungsverfahren wie Packet Radio, Pactor, APRS oder PSK31, welche hauptsächlich für die Textübertragung Verwendung finden. Auch Bild− und Videoübertragungen sind mit Betriebsarten wie FAX, SSTV (Slow Scan Television) und ATV (Amateurfunk−Fernsehen) möglich. Auch eine Amateurfunk−Version des neuen digitalen Kurzwellenrundfunks Digital Radio Mondiale (DRM) wurde entwickelt. Seit kurzem gibt es auch digitalen Sprechfunk, wie der in Japan entwickelte digitale Übertragungsstandard D−STAR.
Viele der modernen Betriebsarten lassen sich mit Hilfe von zum Teil kostenloser, von Funkamateuren entwickelter Software betreiben. Dazu verbindet man lediglich das Funkgerät mit der Soundkarte eines handelsüblichen PC.

Neben direkten Verbindungen sind auch Kontakte via Relaisstationen, Echolink, Amateurfunksatelliten (z. B. OSCAR), Erde−Mond−Erde oder auch Meteorscatter möglich. Damit kann man auch auf den UKW−Bändern, mit denen man terrestrisch nur Entfernungen bis 300 km zurücklegen kann, mit fast der ganzen Welt sprechen. Funkamateure haben eigene Satelliten gebaut, die man als Relaisstation nutzen kann. Aber auch nur kurzzeitig vorhandene natürliche Erscheinungen, wie beispielsweise Aurora (Reflexion der Funkwellen an Polarlichtern) oder die Reflexion von Funkwellen an Flugzeugen, werden zur Überwindung größerer Entfernungen auf UKW genutzt.

Eine Funkverbindung kann mit einer der oben erwähnten Betriebsarten aufgebaut werden:
Die ursprünglichste Betriebsart ist Telegrafie (Friedrich Clemens Gerke, Samuel Morse). Die vormals obligatorische Morseprüfung für die Kurzwellenlizenzen ist in fast allen Staaten abgeschafft worden. Man hatte deswegen zunächst die Befürchtung, dass die Aktivität in dieser Betriebsart schnell abnehmen werde. Speziell bei Selbstbauern ist Morsen aber weiterhin sehr beliebt, weil man mit sehr einfachen Geräten (der Sender muss nur den Träger ein− und ausschalten können) und sehr geringen Empfängerbandbreiten (200 Hz gegenüber mindestens 2100 Hz bei Sprechfunk) arbeiten kann. Die nötige Übung vorausgesetzt, kann man weit über 200 Buchstaben pro Minute mit dem Gehör aufnehmen − das schnelle Geben ist mit einer elektronischen Morsetaste nicht das entscheidende Problem. Manche jüngere Funkamateure betrachten Morsen als eine digitale Betriebsart unter vielen, d. h. sie erzeugen Morsesignale mit dem Rechner und decodieren sie auch maschinell. Das betrachten die meisten alten Hasen, die noch eine Morseprüfung ablegen mussten, als grob unsportliches Verhalten. Es zeichnet sich ab, dass diese sehr ursprüngliche Form der Nachrichtenübermittlung auch weiterhin einen festen Platz im Amateurfunk haben wird.

Telefonie (Sprechfunk) mit verschiedenen Übertragungsverfahren ist die üblichste Kommunikationsart.
Diverse Bildübertragungsverfahren von Faksimile bis Amateurfunk−Fernsehen sind üblich.
In den letzten Jahrzehnten gewinnen digitale Amateurfunk−Betriebsarten immer grgrößereere Bedeutung. Ständig werden von Funkamateuren neue digitale Übertragungsverfahren erdacht, die dann weltweit mit anderen Funkamateuren ausprobiert werden.

Unmittelbar neben den in der WLAN−Technik genutzten ISM−Bändern bei 2,4 und 5,8 GHz gibt es Amateurfunk−Zuweisungen. Das macht es möglich, mit sehr preiswerter, nur geringfügig modifizierter WLAN−Ausrüstung breitbandige Richtfunkstrecken zu betreiben. Häufig werden dabei neben handelsüblichen WLAN−Komponenten lediglich Richtantennen mit hohem Gewinn benutzt. Unter der Bezeichnung HamNet entsteht seit einiger Zeit eine breitbandige Richtfunk−Infrastruktur, die vor allem in Österreich schon recht weit ausgebaut ist.

Wege zum Amateurfunk
Der Empfang von Aussendungen des Amateurfunkdienstes ist in Deutschland jedermann gestattet. Die Frequenzbänder im Kurzwellenbereich können in einfacher Weise mit einem Taschen−Weltempfänger empfangen werden. Die aktive Teilnahme am Amateurfunkdienst, d. h. der Betrieb eines Senders, ist an ein qualifizierendes Zeugnis und eine Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst mit gleichzeitiger Rufzeichenzuteilung gebunden (Ausnahme: Betrieb unter Aufsicht mit Ausbildungsrufzeichen). Das Amateurfunkzeugnis erwirbt man durch eine Prüfung bei der nationalen Fernmeldeverwaltung, in Deutschland der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen.

Damit unterscheidet sich der Amateurfunkdienst von diversen Funkanwendungen für Jedermann, die ohne Prüfung genutzt werden dürfen (CB-Funk, PMR-Funk, SRD-Funk).


Kurse zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung bieten verschiedene Vereine und Organisationen an. Die meisten Kurse werden von den Amateurfunk−Verbänden angeboten, organisiert oder gefördert:
− in Deutschland: DARC e.V. (Deutscher Amateur-Radio-Club e.V.) und VFDB e.V. (Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post e.V.)
− in Österreich: ÖVSV (Österreichischer Versuchssenderverband)
− in der Schweiz: USKA (Union Schweizerischer Kurzwellen-Amateure)
− in Luxemburg: RL (Réseau Luxembourgeois des Amateurs d’Ondes Courtes)

Hüufig finden die Kurse an Schulen, Volkshochschulen oder an Universitäten statt. Besonders hervorzuheben ist die Bücherreihe von E. Moltrecht, die eine Vorbereitung auf die Prüfung auch mit wenig Vorwissen ermöglicht. Die Nutzung eines Ausbildungsrufzeichens bietet dabei die Möglichkeit, schon vor der Amateurfunkprüfung unter Aufsicht eines Funkamateurs Funkbetrieb zu beobachten und so das erworbene Wissen auszuprobieren und zu festigen.

Frequenzen
Die einzelnen Frequenzbereiche des elektromagnetischen Spektrums, die der Amateurfunkdienst nutzen darf, nennt man auch >>Amateurfunkbänder<<. Die einzelnen Bänder werden bestimmten Funkdiensten auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen. So ist im 2−m−Band (in Europa 144−146 MHz) der Amateurfunkdienst der einzige Nutzer. Dort dürfen also nur Funkamateure senden. Das 23−cm−Band (1240−1300 MHz) ist dem Amateurfunk auf sekundärer Basis zugewiesen. Funkamateure haben ihren Sendebetrieb dort so einzurichten, dass die primären Funkdienste nicht gestört werden, und müssen ihrerseits Störungen hinnehmen.

Grundsätzlich werden Frequenzbereiche durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) in der VO Funk international zugewiesen. Das Entscheidungsgremium dafür ist die Weltfunkkonferenz. Die für das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland verbindlichen Regelungen und Festlegungen enthält die Frequenzverordnung vom 27. August 2013 (BGBl. I S. 3326). Meist werden Frequenzbereiche für die ITU−Region 1 (Europa, Afrika, Russland), Region 2 (Amerika) und⁄oder 3 (restliches Asien und Ozeanien) zugewiesen unter der &Uml;berlegung, dass sich Funkwellen nicht von politischen Grenzen aufhalten lassen. Insbesondere in höheren Frequenzbereichen, bedingt durch Verringerung der Ausbreitung EM−Wellen, sind nationale abweichende Frequenzbereichzuweisungen für den Amateurfunkdienst zulässig, wenn dies durch andere Funkdienste hinnehmbar ist. So ist in Skandinavien das 70−cm−Amateurfunkband nur 6 MHz breit (432–438 MHz), während es im restlichen Europa 10 MHz breit ist (430−440 MHz).

Für Deutschland legt die Bundesregierung die Frequenzbereichszuweisung in der Frequenzverordnung fest (§ 53 Abs. 1 TKG).
Innerhalb der einzelnen Amateurfunkbänder stellen die Amateurfunkverbände Bandpläne auf. Auf Kurzwelle wird traditionell der unterste Bandabschnitt exklusiv dem Morsen zugeteilt, am oberen Ende wird auch Sprechfunk betrieben. In den letzten Jahren geht man langsam von einer Sortierung nach einzelnen Betriebsarten über zu einer Sortierung nach benutzten Bandbreiten. Die Überlegung dahinter ist, dass Modulationsarten mit geringen Bandbreiten auch geringere Sendeleistungen erfordern und sich schwächere Sender gegenseitig weniger stören, als das sehr starke Sender gegenüber schwachen Sendern tun. Zudem gibt es durch die Digitalisierung eine Vielzahl von Betriebsarten, für die keine exklusiven Bandabschnitte mehr zur Verfügung gestellt werden können.[...]"




Wörtliche Quelle: Wikipedia
Stand: Aug. 2016